Della’s besondere Welt
Pop-Art zwischen Frühstücksbrettchen, sozialen Leuchttürmen
und partizipativer Kunstinstallation
Geflügelte Kugeln, Rugbybälle oder Herzen, gekrönte Krabben und Kraken, Rosen, Fische, eine swingende Nana, Anzeiger-Hochhaus, Kröpcke-Uhr, Marienburg, Arno Brekers Löwen vom Maschsee und das Goldene Tor in Herrenhausen – alles ist durch kräftige Farben verfremdet und auf einfachere Formen reduziert, die sich auf blauen, grünen, orangen und gelben Flächen tummeln. Das ist Dellas Welt – Pop-Art mit starkem Lokalkolorit, themenbezogen, mit witzigen Details und fröhlichem Ausdruck.
Bei seinen Bildern, Objekten und Installationen beginnt Farbe wieder in ihrem Ursinn zu existieren. Plakativ, kräftig und nachdrücklich beleben Dellas Werke unsere kindliche Freude am Bunten wieder. Mit dieser koloristischen Urgewalt, seinen spielerischen Typisierungen bevölkert der Künstler unsere manchmal triste Welt. Er lässt uns wie in einem Bilderbuch Dinge entdecken. Stellt man zum Beispiel eine Skulptur Dellas in eine öde Asphaltwüste, beginnt die Umwelt lebendig zu werden. Oder ein noch so nüchternes Foyer wirkt plötzlich einladend. Manchmal scheinen sich seine Figuren sogar zu verselbstständigen. Della zaubert mit seinen Pop-Art-Schöpfungen eine heitere Note in unseren Alltag. Dabei fordert er immer auch auf, die eigene Umwelt zu betrachten, sich ihr zu widmen und nicht einfach hektisch an allem vorbeizujagen.
Seine Symbole und Figuren sind meist konturiert und wie ein Muster auf einem unifarbenen Font platziert. Dellas Welt ist nicht einfach Dekor. In der Banalität und der eigentlichen Erkennbarkeit steckt immer eine Portion Verfremdung und Überzeichnung. Der werbend eingefangene, erste Blick wird auf Details gelenkt, die sich manchmal erst Stück für Stück zu erkennen geben. Spielerisch lässt Della alles tanzen und schweben. Er überzieht gleichsam mit seinen Geschöpfen Gegenstände, Folien, Papiere, Screens und Leinwände. Doch durch die Flächigkeit und die tapisserieartige Wirkung schafft Della interessanterweise einen neuen freien Raum – den seiner Erzähl- und Fantasiewelt.